Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin

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Entwicklung der Sportmedizin

Die Wiedereinführung der Olympischen Spiele 1896 förderte die interdisziplinäre Erforschung der Auswirkungen der Belastungen durch den Sport. Deutschland wurde in der Folgezeit zum Mutterland der heutigen Sportmedizin. Die sportmedizinische Entwicklung in Deutschland wurde maßgeblich durch die internationale Hygiene-Ausstellung 1911 in Dresden beeinflusst.

Der Erfolg dieser Ausstellung führte 1912 zur Durchführung des 1. Kongresses zur wissenschaftlichen Erforschung der Leibesübung. Dort wurde auch das „Deutsche Reichskomitee für die wissenschaftliche Erforschung des Sportes und der Leibesübungen“ gegründet, welches 1924 in „Deutscher Ärztebund zur Förderung der Leibesübung“ umbenannt wurde. Diese Gründung gilt als Beginn der organisierten Sportmedizin.

1933 wurde der „Deutsche Ärztebund zur Förderung der Leibesübung“ in den „Deutschen Sportärztebund“ umbenannt. Er löste sich im zweiten Weltkrieg auf und wurde 1950 wiedergegründet. Ab 1951 galten zum Erwerb der Bezeichnung Sportarzt die überarbeiteten Richtlinien aus dem Jahre 1925. Erst ab 1970 wurde eine erweiterte Richtlinie für die Erlangung der Zusatzbezeichnung Sportmedizin vom Deutschen Ärztetag beschlossen.

In der sowjetischen Besatzungszone wurden bereits 1947 erste sportärztliche Ambulanzeneingerichtet. Mit der Gründung der „Deutschen Hochschule für Körperkultur“ 1950 in Leipzig entstand auch eine Abteilung für Sportmedizin. Der hohe gesellschaftliche Stellenwert der Sportmedizin in der DDR deutete sich 1963 mit der Einführung des Facharztes für Sportmedizin an. 1991 trat die „Gesellschaft für Sportmedizin der DDR“ dem „Deutschen Sportärztebund“ bei, die 1998 in die „Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention“ umbenannt wurde.

Die nicht adäquate Berücksichtigung der Orthopäden und Unfallchirurgen innerhalb des Deutschen Sportärztebundes und der sportorthopädischen Anliegen innerhalb ihrer eigenen Fachgesellschaften, führte 1986 zur Gründung der „Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin“ (GOTS), die seither maßgeblich die Belange der Sportorthopädie und -traumatologie vertritt. Bis heute existiert nur ein Lehrstuhl für Orthopädie und Sportorthopädie in Deutschland an der Technischen Universität München.